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ILOC stürmt den Norden



Norddeutschland, am vergangenen Wochenende. Eine steife Brise nähert sich aus südlicher Richtung: Der International Lamborghini Owners Club, kurz ILOC, stürmt den Norden. Blitzschnell und dumpf grollend jagen Countach, Diablo, Murciélago und Gallardo in weiß, orange, rot und gelb dem 56. Treffen des Lamborghini-Clubs entgegen. Das Hochdruckgebiet zwischen Hamburg und Lüneburg haben wir in diesen Tagen live und in Farbe erlebt.

Von wegen „im Norden ist sie nie zu sehen“. Mit dem Eintreffen des ILOCs am letzten Wochenende, vom 8. bis 10. September, ging im Norden die Sonne auf. Seit dem verwöhnt uns das italiensiche Hochdruckgebiet mit spätsommerlichen Temperaturen. Dabei geriet so mancher allein beim Anblick der rund 25 strahlenden Lamborghini verschiedener Baujahre, Farben sowie Renn- und Straßen-Spezifikationen ins Schwitzen. Die Vielfalt reichte vom eleganten Klassiker 400 GT 2+2, über den Vater aller Donnerkeile Lamborghini Countach, bis hin zum modernen Straßensportler wie dem Lamborghini Gallardo Spyder. Die Teilnehmer erwartete ein spannendes Wochenende mit ausgedehntem Fahrprogramm, Sightseeing und gemeinsamen Abendveranstaltungen.



Doch vorher noch einige Worte zum ILOC: Der International Lamborghini Owners Club wurde im Jahr 1979 in Offenbach am Main gegründet. Werner Bockelmann, Lamborghini-Enthusiast und heutiger Ehrenpräsident, empfing damals auf dem Gelände der Firma Seeger Leder 44 Lamborghini-Besitzer, die fortan ihre Leidenschaft für die Marke mit dem Stier teilten. „Heute, 27 Jahre später, ist der Club aktiver denn je und gilt als ältester Lamborghini Club Europas“, erklärt Stefan Sehring, der 1. Vorsitzende des ILOC.

ILOC stürmt den Norden ILOC stürmt den Norden

Freitag, 9.00 Uhr morgens, im Fahrsicherheitszentrum bei Lüneburg. Das Beste zuerst und Classic Driver mittendrin. Der Rundkurs des ADAC eröffnete den Stieren bereits am ersten Tag der Veranstaltung das Freilaufgehege. Das Programm ermöglichte jedem Fahrer zahlreiche Vollgas-Runden auf der Strecke sowie (un)kontrolliertes Driften im hauseigenen Wasserpark. Zwischendurch hieß es umsteigen – zum gemeinsamen Kartrennen auf einem separaten Minirundkurs.

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Auf der spiegelglatten Aquaplanigstrecke des Fahrsicherheitszentrums trennte sich erstmals die Spreu vom Weizen. Hier drehte sich alles, was vier Räder hatte, mit oder ohne quattro, wenn es nicht von erfahrenen Händen bedient wurde. Von außen betrachtet, erinnerten die teilweise chancenlosen Boliden an ein beflügeltes Insekt, das hilflos auf der Wasseroberfläche kreist. Die passenden Motive hat Ihnen Nanette Schärf in einer Fotogalerie zusammengestellt –
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Nach dem Rodeoreiten ging es auf die 1,5 Kilometer lange Hausstrecke des ADAC. Schlauer Zug, denn nun hatte jeder den Respekt gegenüber seinem temperamentvollen Sportwagen neu aufgefrischt und so leistete sich keiner einen wirklichen Ausrutscher auf dem Kurs. Kontrolliertes Gasgeben ist jedoch nicht eine Frage der Geschwindigkeit. Es beruht vielmehr auf einer gesunden Selbsteinschätzung, die dem wohl berühmtesten Testfahrer Italiens, Valentino Balboni, ohne Bedenken zuzutrauen ist. Der hausälteste Werksfahrer im Lamborghinistall war an diesem Wochenende Ehrengast des ILOC-Treffens und lud mich zum Mitfahren ein. Auf die Frage, ob ihn der Spaß am Lamborghini-Steuern jemals vergangen sei, antwortete er klar und deutlich: „Nein!“ Nach den spektakulären Runden, die er mir anschließend schenkte, hatte ich keinen Zweifel daran.

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Im Anschluss an das ausgiebige Streckenspektakel ruhte die Herde im schönen Castanea Resort Hotel in Adendorf, das zur Gruppe der Best Western Premier gehört. Am Samstag ging es weiter Richtung Norden. Das Autohaus Tamsen lud zu einem gemeinsamen Brunch und anschließender Erkundung seines Showrooms ein. Das Luxusangebot stieß mit seiner Modell- und Markenvielfalt auf große Begeisterung, wenngleich der Lamborghini-Bereich mit Newcomern wie dem Murciélago LP640 natürlich im Focus stand. Wieviele Bestellungen in diesen Stunden angenommen wurden, bleibt leider geheim.

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Mit einer klassischen Hafenrundfahrt und anschließendem Feier-Abend in einem Hamburger Szeneclub, ließen die Lamborghisti ihren Besuch in der Hansestadt fröhlich ausklingen. Am Sonntag schwärmten die ILOs sternförmig in Richtung Heimat aus und hinterließen an jeder Ecke einen bleibenden Eindruck. Eben typisch Lamborghini!

Wir bedanken uns für den italienischen Spätsommer, der seit dem Besuch des ILOC den Norden erwärmt. Die Einladung für nächstes Jahr sei euch versichert!



Unsere Fotografin Nanette Schärf hat die schönsten und spektakulärsten Momente dieser Veranstaltung mit ihrer Kamera eingefangen.
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Mehr über den ILOC erfahren Sie unter www.iloc-ev.de.

Text: Jan Richter
Fotos: Nanette Schärf



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